Aktien und Investments für Krisen

Der Crash von 1946 wurde durch Inflationsängste und die Aussicht auf eine wirtschaftliche Rezession nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ausgelöst. In den Monaten und Jahren danach konnten insbesondere die Industriegüter- und Konsumgüterbranchen stark profitieren. Aktien wie General Electric und Ford Motor Company erholten sich bemerkenswert und verzeichneten Kursgewinne von etwa 30-40% innerhalb eines Jahres.

Der Flash Crash von 1962 war das Ergebnis technischer Handelsfaktoren und Panikverkäufe. Nach dem Crash zeigten Technologie- und Pharmaunternehmen eine starke Erholung. IBM, ein Pionier im Bereich der Computertechnologie, stieg um etwa 35%, während Pfizer, ein führendes Pharmaunternehmen, einen Anstieg von etwa 25% innerhalb eines Jahres verzeichnete.

Der Ölpreisschock von 1973, ausgelöst durch das OPEC-Ölembargo und den dramatischen Anstieg der Ölpreise, führte zu erheblichen Marktverwerfungen. Doch Unternehmen im Energiesektor, wie ExxonMobil und Royal Dutch Shell, profitierten von den hohen Energiepreisen und verzeichneten Kursgewinne von etwa 40% bzw. 35% innerhalb eines Jahres.

Am Schwarzen Montag von 1987 fielen die Aktienmärkte aufgrund von computergesteuertem Handel und psychologischen Faktoren dramatisch. Dennoch konnten Technologie- und Finanzdienstleistungsunternehmen wie Microsoft und Goldman Sachs eine beeindruckende Erholung verzeichnen, mit Kursanstiegen von etwa 50% bzw. 45% innerhalb eines Jahres.

Die Dotcom-Blase von 2000 platzte aufgrund überhöhter Bewertungen im Technologiesektor. Nach der Bereinigung der Märkte zeigten Unternehmen wie Apple und Amazon eine bemerkenswerte Erholung, mit Kursgewinnen von etwa 60% bzw. 70% innerhalb eines Jahres.

Die Finanzkrise von 2008, verursacht durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes und komplexe Finanzinstrumente, führte zu einer globalen Rezession. Technologieunternehmen wie Google (Alphabet) und Gesundheitsunternehmen wie Johnson & Johnson zeigten eine starke Performance und verzeichneten Kursgewinne von etwa 80% bzw. 40% innerhalb eines Jahres.

Die COVID-19-Pandemie von 2020 führte zu globalen Lockdowns und wirtschaftlicher Unsicherheit. Unternehmen wie Zoom Video Communications und Moderna profitierten enorm, mit Kursanstiegen von etwa 200% bzw. 300% innerhalb eines Jahres.

Unternehmensinformation: Amazon.com, Inc. wurde 1994 von Jeff Bezos gegründet und hat sich von einem Online-Buchhändler zu einem der größten E-Commerce- und Cloud-Computing-Unternehmen der Welt entwickelt. Neben dem Einzelhandel bietet Amazon auch Dienste wie Amazon Web Services (AWS), Prime Video und Kindle an.

Grund für den Erfolg nach der Finanzkrise 2008:

• E-Commerce-Boom: Die Verlagerung des Einzelhandels vom stationären Handel zum Online-Handel wurde durch die Krise beschleunigt. Verbraucher suchten nach kostengünstigen und bequemen Einkaufsmöglichkeiten.
• AWS-Wachstum: AWS wurde 2006 eingeführt und wuchs schnell, da Unternehmen auf Cloud-Computing-Dienste umstellten, um Kosten zu senken und Flexibilität zu erhöhen.
• Innovation und Expansion: Ständige Erweiterung des Produktangebots und Investitionen in neue Technologien und Dienstleistungen.

Unternehmensinformation: Netflix, Inc. wurde 1997 von Reed Hastings und Marc Randolph gegründet. Ursprünglich als DVD-Verleihdienst gestartet, hat sich Netflix zu einem führenden Anbieter von Streaming-Diensten entwickelt, der eigene Inhalte produziert und vertreibt.

Grund für den Erfolg nach der Finanzkrise 2008:

• Streaming-Strategie: Die Entscheidung, das Geschäftsmodell vom DVD-Verleih auf Online-Streaming umzustellen, traf auf eine steigende Nachfrage nach bequemer, kostengünstiger Unterhaltung.
• Originalinhalte: Investitionen in Eigenproduktionen, wie Serien und Filme, halfen, sich von der Konkurrenz abzuheben.
• Abonnementmodell: Ein attraktives, kostengünstiges Abonnementmodell lockte viele neue Kunden an.

Unternehmensinformation: Zoom Video Communications, Inc. wurde 2011 von Eric Yuan gegründet. Das Unternehmen bietet eine cloudbasierte Plattform für Videokonferenzen, Online-Meetings und Gruppen-Messaging.

Grund für den Erfolg nach dem COVID-19-Crash 2020:

• Pandemie-bedingte Nachfrage: Die COVID-19-Pandemie führte zu einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Videokommunikationslösungen für Homeoffice, Online-Lernen und virtuelle Veranstaltungen.
• Benutzerfreundlichkeit: Zoom zeichnete sich durch seine einfache Bedienung und hohe Zuverlässigkeit aus, was es zur bevorzugten Wahl für viele Benutzer machte.
• Skalierbarkeit: Die cloudbasierte Infrastruktur ermöglichte es Zoom, schnell auf die explodierende Nachfrage zu reagieren und die Kapazitäten zu erweitern.

Unternehmensinformation: Moderna, Inc. wurde 2010 gegründet und ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen auf Basis der mRNA-Technologie spezialisiert hat.

Grund für den Erfolg nach dem COVID-19-Crash 2020:

• mRNA-Technologie: Modernas innovative mRNA-Technologie ermöglichte eine schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19.
• Schnelle Markteinführung: Die schnelle Zulassung und Bereitstellung des COVID-19-Impfstoffs trug wesentlich zum Erfolg bei.
• Hohe Wirksamkeit: Der Moderna-Impfstoff zeigte eine hohe Wirksamkeit, was zu einer starken Nachfrage und weltweiten Verbreitung führte.

Unternehmensinformation: Lehman Brothers Holdings Inc. war eine der größten Investmentbanken der Welt und wurde 1850 gegründet. Das Unternehmen war in den Bereichen Investment Banking, Aktienhandel, Research, Investment Management und Private Banking tätig.

Grund für den Verlust:

• Hohe Exponierung gegenüber riskanten Hypothekendarlehen: Lehman Brothers hatte stark in subprime-Hypotheken investiert, die sich als hochriskant erwiesen und zu erheblichen Verlusten führten.
• Komplexe Finanzinstrumente: Die Bank war in hochkomplexe und undurchsichtige Finanzprodukte wie Collateralized Debt Obligations (CDOs) involviert.
• Mangelnde Liquidität: Als die Verluste zunahmen, konnte Lehman Brothers nicht genügend Liquidität aufbringen, um ihre Verbindlichkeiten zu decken, was schließlich zur Insolvenz führte.

Unternehmensinformation: General Motors Company, gegründet 1908, ist ein multinationaler Automobilhersteller mit Hauptsitz in Detroit, Michigan. GM produziert und vertreibt Fahrzeuge unter verschiedenen Marken, darunter Chevrolet, Buick, GMC und Cadillac.

Grund für den Verlust:

• Rückgang der Konsumentennachfrage: Während der Finanzkrise sanken die Verkaufszahlen von Autos dramatisch, da Verbraucher weniger Geld ausgaben.
• Hohe Schuldenlast: General Motors hatte eine erhebliche Schuldenlast, die in der Krise nicht mehr tragbar war.
• Inflexible Kostenstruktur: Hohe Fixkosten und Pensionsverpflichtungen belasteten das Unternehmen zusätzlich.

Unternehmensinformation: American Airlines, Inc. ist eine der größten Fluggesellschaften der Welt und wurde 1930 gegründet. Die Airline bietet Inlands- und internationale Flüge an und hat ihren Hauptsitz in Fort Worth, Texas.

Grund für den Verlust:

• Dramatischer Rückgang des Flugverkehrs: Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 ging die Nachfrage nach Flugreisen massiv zurück, da die Angst vor weiteren Anschlägen groß war.
• Hohe Fixkosten: Die Airline hatte hohe Fixkosten, die trotz geringerer Einnahmen weiterliefen.
• Strenge Sicherheitsmaßnahmen: Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen und neue Vorschriften führten zu zusätzlichen Kosten und operativen Herausforderungen.

Unternehmensinformation: Carnival Corporation & plc ist eines der weltweit größten Kreuzfahrtunternehmen, gegründet 1972, und betreibt eine Flotte von über 100 Schiffen unter verschiedenen Marken wie Carnival Cruise Line, Princess Cruises und Holland America Line.

Grund für den Verlust:

• Globaler Einbruch der Kreuzfahrtindustrie: Die COVID-19-Pandemie führte zu weltweiten Reisebeschränkungen und einem fast vollständigen Stillstand der Kreuzfahrtindustrie.
• Hohe Fixkosten: Kreuzfahrtschiffe verursachen hohe Fixkosten, unabhängig davon, ob sie in Betrieb sind oder nicht.
• Gesundheits- und Sicherheitsbedenken: Ausbrüche von COVID-19 auf Kreuzfahrtschiffen führten zu erheblichen Image- und Vertrauensverlusten bei potenziellen Passagieren.