Die Rechtsschutzversicherung

Nutzen, Arten & Angebotsvergleich |2024|

Erfahren Sie, welche Bereiche durch eine Rechtsschutzversicherung abgedeckt werden und warum sie für Privatpersonen in Österreich von großer Bedeutung ist.

Was ist eine Rechtsschutzversicherung?

  • 9Eine Rechtsschutzversicherung schützt Privatpersonen vor den finanziellen Folgen eines Rechtsstreits.
  • 9Sie übernimmt die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren und eventuelle Gutachter, wenn es zu einer rechtlichen Auseinandersetzung kommt.
  • 9Dies gilt sowohl für berechtigte als auch unberechtigte Ansprüche.
  • 9Die Versicherung deckt dabei nicht nur die Kosten ab, sondern wird auch in beratender Funktion tätig, um rechtliche Konflikte zu vermeiden.

Unterschied zwischen Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung

Eine private Haftpflichtversicherung schützt Sie finanziell, wenn Sie unabsichtlich anderen Personen oder deren Eigentum Schaden zufügen. Sie übernimmt die Kosten für Schadensersatzforderungen, die gegen Sie erhoben werden, wie beispielsweise bei einem Unfall im Alltag oder einem Sachschaden.

Die Rechtsschutzversicherung hingegen sichert Sie ab, wenn Sie selbst in einen Rechtsstreit geraten. Sie übernimmt die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren und Gutachten, die entstehen, wenn Sie Ihre Rechte verteidigen oder durchsetzen müssen. Während die Haftpflicht Schäden abwehrt oder reguliert, schützt die Rechtsschutzversicherung Ihre juristischen Interessen

Arten von Rechtsschutzversicherungen

In Österreich gibt es verschiedene Arten von Rechtsschutzversicherungen, die unterschiedliche Lebensbereiche abdecken. Hier sind die wichtigsten Varianten und ihre Besonderheiten:

Privatrechtsschutz

Der Privatrechtsschutz schützt Privatpersonen in alltäglichen Rechtsstreitigkeiten. Dies umfasst unter anderem Konflikte mit Nachbarn, Streitigkeiten im Kaufrecht oder in Zusammenhang mit Verträgen.

Beispiele für abgedeckte Fälle:

  • Sie haben ein mangelhaftes Produkt gekauft, und der Händler weigert sich, es zurückzunehmen.
  • Ein Nachbarschaftsstreit eskaliert und endet in einem Gerichtsverfahren.
Verkehrsrechtsschutz

Diese Art der Rechtsschutzversicherung ist speziell auf rechtliche Auseinandersetzungen im Straßenverkehr ausgerichtet. Sie schützt Fahrzeughalter und Fahrer in Streitfällen rund um Unfälle, Bußgelder oder Führerscheinentzug.

Beispiele für abgedeckte Fälle:

  • Nach einem Verkehrsunfall werden Sie zu Unrecht beschuldigt und benötigen juristische Unterstützung.
  • Sie erhalten einen Bußgeldbescheid, den Sie anfechten möchten.
Arbeitsrechtsschutz

Der Arbeitsrechtsschutz sichert Arbeitnehmer in Konflikten mit dem Arbeitgeber ab, wie etwa bei ungerechtfertigten Kündigungen, Gehaltsstreitigkeiten oder Diskriminierung am Arbeitsplatz.

Beispiele für abgedeckte Fälle:

  • Ihr Arbeitgeber kündigt Ihnen ohne Grund, und Sie möchten dagegen vorgehen.
  • Es gibt Streit um die Auszahlung von Überstunden.
Mieterrechtsschutz

Für Mieter ist diese Versicherung besonders relevant, da sie Schutz in Streitfällen rund um Mietverträge, Nebenkostenabrechnungen oder Mängel an der Mietwohnung bietet.

Beispiele für abgedeckte Fälle:

  • Sie erhalten eine überhöhte Betriebskostenabrechnung und möchten rechtlich dagegen vorgehen.
  • Ihr Vermieter weigert sich, notwendige Reparaturen durchzuführen.
Strafrechtsschutz

Der Strafrechtsschutz deckt juristische Kosten ab, die entstehen, wenn Sie wegen einer fahrlässigen Handlung strafrechtlich belangt werden. Es handelt sich dabei um eine Absicherung gegen ungewollte strafrechtliche Auseinandersetzungen, z. B. im Straßenverkehr.

Beispiele für abgedeckte Fälle:

  • Ihnen wird fahrlässige Körperverletzung nach einem Autounfall vorgeworfen.
  • Sie stehen wegen einer unbewussten Steuerhinterziehung vor Gericht.

Passendes Rechtsschutzpaket

In der Regel können Sie bei der Auswahl einer Rechtsschutzversicherung verschiedene Absicherungsbereiche auswählen, die Sie mit der Versicherung abdecken möchten. Je mehr Bereiche Sie einschließen, desto höher wird natürlich auch die monatliche Versicherungsprämie.

Was sollte eine Rechtsschutzversicherung beinhalten?

Eine umfassende Rechtsschutzversicherung sollte in den wichtigsten Bereichen Schutz bieten und eine ausreichende Deckungssumme aufweisen, um auch komplexe und langwierige Rechtsstreitigkeiten abzudecken. Zu den grundlegenden Elementen gehören:

  • Privatrechtsschutz: Schutz bei alltäglichen Streitigkeiten, z. B. mit Vertragspartnern oder Nachbarn.
  • Verkehrsrechtsschutz: Unterstützung bei rechtlichen Auseinandersetzungen im Straßenverkehr (Wichtig, wenn Sie ein KFZ besitzen).
  • Arbeitsrechtsschutz: Schutz bei Konflikten mit dem Arbeitgeber.
  • Mieterrechtsschutz: Abdeckung von Streitigkeiten rund um Mietverhältnisse (Wichtig, wenn Sie Mieter oder Vermieter sind).
  • Strafrechtsschutz: Schutz bei fahrlässigen Vergehen im Strafrecht.

Deckungssumme – Welche Höhe ist sinnvoll?

Die Deckungssumme legt fest, bis zu welchem Betrag die Versicherung die Kosten für Rechtsstreitigkeiten übernimmt. Um optimal abgesichert zu sein, empfehlen wir eine Mindestversicherungssumme von € 100.000. Eine Grundabsicherung kann bereits mit € 75.000 erreicht werden, allerdings bietet eine höhere Summe deutlich mehr Schutz, insbesondere bei komplexen oder langwierigen Rechtsfällen.

Einige Versicherer bieten auch höhere Deckungssummen über € 100.000 an, die in der Regel nur einen geringen Aufpreis von etwa 10 bis 15 % kosten. Dies kann eine sinnvolle Investition für eine noch umfassendere Absicherung sein.

Versicherungen richtig Vergleichen

Beim Vergleich von Rechtsschutzversicherungen in Österreich sollten Sie auf mehrere Faktoren achten:

Deckungssumme

Achten Sie auf eine ausreichende Deckungssumme, um auch bei langwierigen und teuren Verfahren finanziell abgesichert zu sein.

Wartezeiten

Beachten Sie, dass viele Rechtsschutzversicherungen eine Wartezeit von 3 Monaten haben, bevor der Schutz greift.

Selbstbeteiligung

Prüfen Sie, ob und in welcher Höhe eine Selbstbeteiligung vereinbart ist. Diese kann die Prämien senken, bedeutet aber höhere Kosten im Schadensfall.

Freie Anwaltswahl

Achten Sie darauf, ob die Versicherung die Option der freien Anwaltswahl bietet. Diese ermöglicht es Ihnen, im Streitfall einen Anwalt Ihrer Wahl zu beauftragen, anstatt auf einen von der Versicherung vorgeschlagenen Anwalt zurückgreifen zu müssen. Diese Flexibilität kann besonders wichtig sein, wenn Sie bereits Vertrauen zu einem bestimmten Anwalt haben. Allerdings kann diese Erweiterung höhere Prämien zur Folge haben, daher sollten Sie abwägen, ob Ihnen diese Option den Aufpreis wert ist.

Deckungsumfang

Welche Rechtsbereiche sind abgedeckt? Prüfen Sie, ob die Versicherung die für Sie relevanten Rechtsbereiche wie Verkehrs-, Arbeits- oder Mietrecht abdeckt.

Prämienkosten

Vergleichen Sie die Kosten der Prämien in Relation zum Leistungsumfang. Nicht immer ist die günstigste Versicherung die beste Wahl.

Zusätzliche Leistungen

Einige Versicherungen bieten Zusatzleistungen wie kostenlose Rechtsberatung oder Mediationsangebote.

Wie Sie sparen können

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bei einer Rechtsschutzversicherung zu sparen, ohne auf wichtigen Schutz zu verzichten:

1
Kombitarife nutzen

Viele Versicherer bieten Rabatte, wenn mehrere Versicherungen abgeschlossen werden.

L
Selbstbeteiligung wählen

Eine höhere Selbstbeteiligung kann die Prämien reduzieren.

Längere Vertragslaufzeit

Oftmals gibt es Rabatte, wenn Sie sich für eine längere Vertragslaufzeit entscheiden.

Jahreszahlung nutzen

Wer die Prämien jährlich statt monatlich bezahlt, kann oft einen Rabatt erhalten.

Verzicht auf freie Anwaltswahl

Indem Sie auf die Option der freien Anwaltswahl verzichten und sich im Streitfall auf die von der Versicherung vorgeschlagenen Anwälte verlassen, können Sie zusätzlich sparen.

Häufige Fragen

zu Rechtsschutzversicherungen

Grundlagen

Welche Bereiche deckt eine Rechtsschutzversicherung ab?

Typische Bereiche sind Privat-, Verkehrs-, Arbeits- und Mietrechtsschutz. Einige Versicherer bieten auch zusätzlichen Schutz, wie z. B. Strafrechtsschutz oder Rechtsschutz für Selbstständige.

Wann greift die Rechtsschutzversicherung?

Die Versicherung greift, wenn ein versicherter Rechtsfall eintritt, jedoch häufig erst nach einer Wartezeit von etwa 3 Monaten ab Vertragsbeginn. Diese Wartezeit soll den Missbrauch der Versicherung verhindern.

Was ist eine Wartezeit bei der Rechtsschutzversicherung?

Die Wartezeit ist der Zeitraum nach Vertragsbeginn, in dem noch kein Versicherungsschutz besteht. Sie beträgt in der Regel 3 Monate und verhindert, dass bereits laufende Streitigkeiten versichert werden.

Kann ich mehrere Rechtsbereiche in einer Versicherung kombinieren?

Ja, viele Versicherer bieten Kombi-Pakete an, die mehrere Rechtsbereiche, wie Privat-, Verkehrs- und Arbeitsrechtsschutz, in einem Vertrag zusammenfassen.

Kosten und Leistungen

Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?

Die Kosten variieren je nach Anbieter und Umfang des Versicherungsschutzes, liegen aber in der Regel zwischen € 15 und € 40 im Monat. Faktoren wie die Anzahl der versicherten Bereiche und die Deckungssumme beeinflussen die Prämie.

Wie hoch sollte die Deckungssumme einer Rechtsschutzversicherung sein?

Wir empfehlen eine Deckungssumme von mindestens € 100.000. Eine Basisabsicherung beginnt bei etwa € 75.000, während höhere Summen zusätzlichen Schutz bei komplexen Rechtsstreitigkeiten bieten.

Was ist nicht durch die Rechtsschutzversicherung abgedeckt?

Meistens ausgeschlossen sind vorsätzlich begangene Straftaten, Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Bauvorhaben sowie einige familiäre Auseinandersetzungen, wie z. B. Scheidungen.

Werden auch Gutachterkosten von der Rechtsschutzversicherung übernommen?

Ja, Gutachterkosten, die im Zusammenhang mit einem versicherten Rechtsstreit stehen, werden in der Regel von der Rechtsschutzversicherung übernommen.

Kann ich eine Rechtsschutzversicherung für meine ganze Familie abschließen?

Ja, viele Anbieter bieten Familientarife an, die den Versicherungsschutz auf alle im Haushalt lebenden Personen, einschließlich Kinder, ausweiten. Dies ist oft günstiger als Einzelversicherungen für jedes Familienmitglied.

Deckt die Rechtsschutzversicherung auch Streitigkeiten im Ausland ab?

Viele Rechtsschutzversicherungen bieten europaweiten Schutz durch Zusatzpakete an. Einige bieten sogar weltweiten Schutz, wobei dieser meist auf bestimmte Regionen oder Zeiträume beschränkt ist.

Spezielle Situationen

Was bedeutet Selbstbeteiligung bei der Rechtsschutzversicherung?

Die Selbstbeteiligung ist der Betrag, den Sie im Schadensfall selbst zahlen müssen, bevor die Versicherung einspringt. Eine höhere Selbstbeteiligung senkt in der Regel die monatlichen Prämien.

Was passiert, wenn ich die Selbstbeteiligung nicht zahlen kann?

Im Schadensfall müssen Sie die vereinbarte Selbstbeteiligung selbst übernehmen. Können Sie diesen Betrag nicht aufbringen, greift die Versicherung möglicherweise nicht ein.

Was passiert, wenn ich den Fall vor Gericht verliere?

Wenn Sie den Fall verlieren, übernimmt die Rechtsschutzversicherung in der Regel weiterhin die Kosten für Anwälte und Gericht, solange der Fall durch den Versicherungsschutz abgedeckt war.

Wie kann ich meine Rechtsschutzversicherung kündigen?

Die Kündigung muss in der Regel schriftlich erfolgen und kann mit einer Kündigungsfrist von 1 bis 3 Monaten zum Ende der Vertragslaufzeit eingereicht werden. Details finden Sie in Ihrem Versicherungsvertrag.

Was bedeutet die Versicherungserweiterung "freie Anwaltswahl" bei der Rechtsschutzversicherung?

Die Erweiterung „freie Anwaltswahl“ ermöglicht es Ihnen, im Falle eines Rechtsstreits einen Anwalt Ihrer Wahl zu beauftragen, anstatt auf einen von der Versicherung vorgeschlagenen Juristen angewiesen zu sein. Diese Option bietet mehr Flexibilität und Kontrolle, kann aber unter Umständen mit höheren Prämien verbunden sein. Es ist wichtig, vorab zu prüfen, ob Ihr Wunsch-Anwalt die Kostenübernahme durch die Versicherung akzeptiert.

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