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Neue Kreditvergabe 2025

Was ändert sich & wer erhält nun einen Wohnkredit

Die Immobilienfinanzierung in Österreich steht vor einer bedeutenden Veränderung. Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V), die seit August 2022 strenge Regeln für die Kreditvergabe vorgibt, wird mit 30. Juni 2025 auslaufen. Doch was bedeutet das für Immobilienkäufer, Kreditnehmer und die Bankenlandschaft?

In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Aspekte, Vorteile und Risiken.

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Was ist / war die KIM-Verordnung?

Die KIM-V wurde vom Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) eingeführt, um die Finanzstabilität im Bereich der Wohnimmobilienfinanzierung zu gewährleisten. Die Verordnung legte klare Grenzen für Banken fest, um riskante Kreditvergaben zu vermeiden. Zu den zentralen Regeln gehörten:

  • NMindestens 20 % Eigenmittel: Kreditnehmer mussten mindestens 20 % der Immobilienkosten selbst finanzieren.
  • NMaximale Kreditrate: 40 % des Haushaltseinkommens: Die monatliche Kreditbelastung durfte nicht mehr als 40 % des Nettoeinkommens ausmachen.
  • NMaximale Kreditlaufzeit: 35 Jahre: Kredite mussten innerhalb dieses Zeitrahmens vollständig zurückgezahlt werden.

Diese Maßnahmen sollten sicherstellen, dass Kredite nur an finanziell stabile Haushalte vergeben werden und das Risiko eines Immobilienpreisverfalls oder einer Überschuldung minimiert wird.

 

Was ändert sich ab dem 30. Juni 2025?

Mit dem Ende der KIM-Verordnung entfällt die gesetzliche Verpflichtung der Banken, diese strengen Kreditvergabestandards einzuhalten. Stattdessen wird erwartet, dass Banken auf freiwilliger Basis weiterhin verantwortungsbewusst agieren.

Das Finanzmarktstabilitätsgremium hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) und die Österreichische Nationalbank (OeNB) bereits beauftragt, alternative Maßnahmen wie Leitlinien oder kapitalbasierte Vorgaben zu prüfen. Ziel ist es, eine Rückkehr zu riskanten Kreditvergaben zu verhindern.

Kurz zusammengefasst

Ab dem 30. Juni 2025 endet die KIM-Verordnung, wodurch Banken nicht mehr gesetzlich an strenge Kreditvergabestandards gebunden sind, jedoch weiterhin auf freiwilliger Basis verantwortungsvoll agieren sollen, während alternative Maßnahmen wie Leitlinien geprüft werden, um riskante Kreditvergaben zu vermeiden.

Wie wirkt sich das auf die Kreditvergabe aus?

Durch das Auslaufen der KIM-Verordnung entstehen Vor- und Nachteile für Kreditnehmer und Banken.

Vorteile für Kreditnehmer

  • Weniger Eigenkapital erforderlich: Ohne die 20%-Regel könnten auch Haushalte mit geringeren Ersparnissen leichter Kredite erhalten.
  • Flexiblere Kreditkonditionen: Banken könnten individuellere Lösungen anbieten, etwa längere Laufzeiten oder höhere Raten.
  • Mehr Chancen für junge Käufer: Junge Menschen mit stabilen Einkommen, aber ohne großes Startkapital, hätten bessere Zugangsmöglichkeiten zu Immobilienkrediten.

Nachteile für Kreditnehmer

  • Erhöhtes Risiko der Überschuldung: Lockerere Standards könnten dazu führen, dass Kreditnehmer sich finanziell übernehmen.
  • Potenzielle Zinserhöhungen: Banken könnten höhere Zinsen verlangen, um das gestiegene Risiko auszugleichen.
  • Instabilität bei Immobilienpreisen: Ein Anstieg der Nachfrage könnte die Preise weiter in die Höhe treiben, was Immobilien für viele wieder unerschwinglich macht.

Änderungen für die Banken:

  • Die Lockerung der Regeln bietet Spielraum für höhere Kreditvolumina und damit potenziell steigende Gewinne.
  • Gleichzeitig erhöht sich das Risiko von Kreditausfällen, wenn Kreditvergaben ohne klare Standards erfolgen.

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Wer kann ab 2025 einen Kredit erhalten?

Ab dem 30. Juni 2025, wenn die KIM-Verordnung ausläuft, könnten die Zugangskriterien für Kredite spürbar gelockert werden.

Banken haben dann mehr Freiheiten, individuelle Entscheidungen zu treffen, anstatt strikt an gesetzlich vorgegebene Standards gebunden zu sein.

Das bedeutet, dass auch Personen mit geringerem Eigenkapital, flexibleren Einkommenssituationen oder untypischen Erwerbsbiografien (z. B. Selbstständige und Freiberufler) wieder eine bessere Chance auf eine Finanzierung haben könnten.

Gleichzeitig wird erwartet, dass Banken weiterhin Bonität, Haushaltsbudgets und die Werthaltigkeit der Immobilie (als Sicherheit) als zentrale Kriterien prüfen.

Besonders für junge Menschen, die am Anfang ihrer Karriere stehen, und Haushalte mit mittleren Einkommen könnten sich neue Möglichkeiten eröffnen, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

 

Immobilie steuern

Welche Voraussetzungen müssen Kreditnehmer 2025 trotzdem erfüllen?

Auch nach dem Auslaufen der KIM-Verordnung werden Banken weiterhin auf bestimmte grundlegende Voraussetzungen achten, bevor sie einen Kredit vergeben. Um gute Chancen auf eine Finanzierung zu haben, sollten Kreditnehmer folgende Kriterien erfüllen:

Gute Bonität

Ein stabiler und verlässlicher Einkommensnachweis ist weiterhin entscheidend. Banken bevorzugen Kreditnehmer mit einem gesicherten Einkommen aus einer Festanstellung oder einer nachweisbaren langfristigen Selbstständigkeit.

N
Positive KSV-Auskunft

Einwandfreie Kreditwürdigkeit bleibt ein Muss. Negative Einträge, wie Zahlungsausfälle oder Überschuldung, können die Kreditvergabe erschweren oder zu schlechteren Konditionen führen.

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Angemessenes Einkommen im Verhältnis zur Kreditrate

Auch wenn die strikte 40%-Regel aus der KIM-V entfällt, erwarten Banken, dass die monatliche Kreditrate in einem vernünftigen Verhältnis zum Haushaltseinkommen steht. Ein Haushaltsbudget, das die Kreditrate problemlos abdeckt, ist ein klarer Pluspunkt.

Eigenkapitalanteil

Zwar wird die starre 20%-Eigenkapitalregelung nicht mehr verpflichtend sein, doch Banken belohnen Kreditnehmer mit Eigenmitteln oft mit besseren Konditionen. Ein gewisses Eigenkapital (z. B. für Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer oder Notargebühren) wird auch weiterhin von Vorteil sein.

Stabile Vermögens- und Beschäftigungsverhältnisse

Kreditnehmer, die über Rücklagen verfügen oder in einem sicheren Arbeitsverhältnis stehen, haben höhere Chancen auf eine Zusage und günstigere Zinssätze.

Werthaltige Immobilie

Die Immobilie selbst bleibt ein zentraler Aspekt bei der Kreditvergabe. Banken bewerten den Marktwert und die Lage, um das Risiko im Fall eines Zahlungsausfalls zu minimieren.

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Realistische Finanzplanung

Kreditnehmer sollten zeigen, dass sie sich über die langfristigen finanziellen Verpflichtungen im Klaren sind. Ein durchdachter Finanzplan, der zukünftige Lebensereignisse (wie Zinsänderungen oder unerwartete Ausgaben) berücksichtigt, erhöht die Glaubwürdigkeit.

Tipp für Kreditnehmer

Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel, um die Chancen auf eine Kreditbewilligung zu maximieren. Nutzen Sie unsere Experten bei finanz-vergleich.at, um eine individuelle Einschätzung Ihrer Situation zu erhalten und die besten Angebote für Ihre Finanzierung zu finden.

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Der Autor
Finanzierung
Nathan Behrendt

Der Experte für Immobilien- und Baukredite sowie Investments.

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